Karten auch an der Abendkassa!!
sex violence
Willi Landl & Band
Willi Landl Michael Hornek Stefan Thaler Christian Grobauer
(voc) (piano) (bass) (drums)
Eintritt: 15,00€ 7,50€ unter 25 13,00€ Mitglieder
„Ich weiß nicht, spontan krieg ich Lust, ihm den nackten Arsch zu verhauen, im Zug von St.Pölten nach St.Valentin.“
Willi Landl fokussiert in seinem dritten Album, was Nachrichten, Werbung und Unterhaltung als zwischenmenschlichen Dauerbrenner zelebrieren: sex violence. Entweder oder und auch beides gemeinsam. Landl wird zum Lockvogel. In sex violence fängt er uns mit Erdnüssen und mästet mit Astronautenkost, Straßenköter fressen abgetrennte Ohren, Nasen und Pimmel, ein Burschengeruch regt zum Versohlen an, natürlich wird wild gevögelt und es spritzt jede Menge Blut. Wie immer klingt all das nie so, wie es zu erwarten wäre. Willi Landl schlägt in keine Kerben und setzt keine Rufzeichen. Die Gefühlswelt, die er erzeugt, ist nicht ausgeschildert, sondern mit inbegriffen, nicht einspurig, sondern synchron.
Michael Hornek am Klavier, Stefan Thaler am Bass und Christian Grobauer am Schlagzeug muss man danken für ihre feingeschliffene Zurückhaltung und ihre kompromisslose Präsenz. Diese Band hat sich mit Willi Landl das Unvereinbare zur Aufgabe gemacht, sie spielt Eingängiges ungewohnt, macht Experimente zu Popsongs und Tiefgründiges zu Hits. Sie sind Diener ihrer Lieder und unverbesserliche Spieler, dreckige Hunde und akustischer Hochglanz.
Dabei öffnet sich Willi Landls schnörkelloser wie schlüpfriger Mund erneut als unikate Wundertüte – zwischen Kunstsong und Poplied, zwischen Hamburg und Wien. Wie hat er das nur gemacht, dass er sich seine eigene Sprache erfunden hat, die niemand ausser ihm singen, aber jeder verstehen kann?
Der schönste Satz in sex violence über die Liebe ist:
„Du bist für mich einfach wunderschön und von der Donau, du riechst nach Regen und Wald und Petersilie.“
Der treffendste Satz in sex violence über Penis, Alkohol und Gesellschaft ist:
„Alle großen Männer dieses Landes haben gesoffen wie die Löcher zum Wohle des Volks.“
Dazwischen findet sich love, love, love, die Badewanne als Ort der Zuflucht, ein Hoffnungsschimmer ohne Text und das dritte Glückskeks. Den Rest müssen Sie sich schon anhören.